Freitag, 10. April 2009

Karfreitag

Die Berge sind grau,

der Himmel in Flammen.

Wär' ich doch so schlau

nicht an der Wand lang zu schrammen.


Der Gehängte lacht nicht, wie

es sonst der Henker tut.

Ein letztes Mal mampft er den Brie,

Minuten später spritzt das Blut!


In Reimen geht dieses Gedicht

und das macht mir Spaß.

Doch schlägt das Reimen auf das Gewicht.

Wie ich dein Gesicht mit einer Maß

zerschlug und blutüberstömt

rasier' ich mir nun die Beine.

Ich werde von meiner Mutter verhöhnt,

denn ich verhöhnte deine.


Backe, backe Kuchen,

ich liege hier im Bett.

Zerklatsch' mir die Hufen,

kann nicht mehr laufen, werde fett.


Bräsig sitz' ich dann im Sessel

und kraul' genüsslich meine Eier.

Dort' entdeck' ich eine Nessel,

die hinterließ der liebste Freier.


Herr Lena, sag wie geht es dir,

was machen deine Tiere,

hast du auch einen roten Stier?

Trinkst du abends viele Biere?


Ich seh' dich nur noch verschwommen,

leise vernommen deine Beschwerde,

ich sitze am Schreibtisch, ganz benommen

vom Ritt mit der Büffelherde.


Du säuselige Freizeit, du.

Den ganzen Tag im Park,

viel Sonnebrand und ohne Schuh'

auf dass mir der Kreislauf versag'!


Ich springe in das kühle Nass,

die Mühle dreht sich, Wasserstrom.

Ich werde von der Strömung erfass',

es fehlt mir bald an Sauerstoffatom.


Blaue Augen in der Spree,

so sehr liebe ich dein Angesicht,

wenn ich dich seh, tut alles weh,

weil dann mein Herz vor Leid zerbricht.


Die Klippen schmeiß ich dich runter,

dein Kopf zerschellt auf Stein.

Der bleibt nicht grau, der Stein, wird bunter.

Kurz darauf isst dich das Schwein.

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